Warnung: Dieser Manga ist so süss, dass ihr davon Karies kriegen könnt. Bitte konsultiert euren Zahnarzt vor dem Lesekonsum.
Das Alltagsleben von vier Grundschülerinnen zusammen mit einer Oberschülerin kann wohl nicht genug Stoff für einen Manga geben, oder etwa doch? Ichigo Mashimaro von Barasui beweist es. Dabei ist keine der fünf Personen interessant oder verrückt genug, um einen Manga ganz alleine tragen zu können. In Kombination sind die fünf Mädels aber in Sachen Niedlichkeit beinahe unschlagbar:
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Ana Coppola |
Miu,
Nobue, Matsuri, Chika |
Nobue Itoh
Nobue
ist 16 Jahre alt und geht in die erste Klasse der Oberschule. Sie ist sehr
selbstsicher und benimmt sich ein wenig wie ein cooler Junge. Nobue raucht
ständig und zieht in ihrer Freizeit gerne Hosen an. Sie spielt für
die anderen Mädchen ein wenig die grosse Schwester und wird von denen
im Gegenzug auch heimlich bewundert. Nobue mag aber auch ganz einfach in der
Nähe ihrer niedlichen kleinen Freundinnen zu sein, sei es um mit ihnen
Sport zu treiben, zu gamen, oder sonst einfach die Zeit zu vertreiben.
Besonders in Schutz nimmt Nobue die kleine Matsuri; die Ausländerin Ana
hat sie gleich ins Herz geschlossen und mit ihrer Schwester Chika kommt sie
prima aus. Nur mit der unberechenbaren Miu kommt sie nicht so klar, aber das
tun die anderen auch nicht.
Chika Itoh
Sie ist
Zwölf und geht in die sechste Klasse der Grundschule, zusammen mit Miu.
Chika ist eine fleissige Schülerin und das, was man sich unter einer
kleinen Schwester vorstellen muss: Nett, manchmal aber auch frech und besserwisserisch.
Manchmal hat sie den Hang zum Kansai-Dialekt.
Chika ist die "normalste" der fünf Mädchen.
Matsuri Sakuragi
Die jüngste aller Mädchen ist Matsuri. Sie ist Elf und geht in die fünfte Klasse der Grundschule. Matsuri weint sehr oft, ist ziemlich schwach und tollpatschig, was sie oft zum Spielball von Miu macht. Sie wird von Nobue ein wenig wie ein grosser Bruder beschützt. Matsuri hat ein Fretchen als Haustier, das sie überall mitnimmt, und sie glaubt noch an den Weihnachtsmann.
Miu Matsuoka
Was
könnten Miu und Chika Nobue zum Geburtstag schenken? |
Der
heimliche Star der Serie. Miu ist eine aufgekratzte aber nicht hyperaktive
Zwölfjährige. Sie kann unabsichtlich gemein sein und lebt irgendwie
in ihrer eigenen Welt, was sie bei den anderen auch nicht gerade beliebt macht.
Genau genommen ist sie ein bisschen doof, aber in ihrer Eigenart auch sehr
liebenswert und für jeden Schabernack zu haben. Ausserdem hat sie einen
ausgefeilten Sinn für kitschige Klamotten (wie es in Japan so üblich
bei jungen Teenagern ist). Sie zieht gerne hippige Shirts und Röcke an.
Sie bewundert Nobue sehr und versucht immer ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.
das gelingt ihr auch, aber nicht mit dem gewünschten Resultat.
Ana Coppola
Miu
macht sich über Anas Nachnamen lustig. Klickt hier für eine Übersetzung auf Deutsch! |
Ana
ist Elf und kommt ursprünglich aus England, lebt aber seit fünf
Jahren in Japan und spricht kaum noch ein Wort Englisch. Das ändert allerdings
nicht daran, dass sie an ihrer neuen Schule sich standhaft weigert, Japanisch
zu sprechen. Sie versucht ihre Japanisch-Fähigkeiten zu verheimlichen
(Ausländerin sein sei so viel besser). Nur mit den anderen der Mädchen-Clique
spricht sie Japanisch. Sie hat einen eher zurückhaltenden Charakter,
kann aber schnell wütend werden.
Ana schämt sich für ihren Nachnamen Coppola. Das macht sich Miu
für einen Streich in der Schule zu Nutze. Seitdem sind beide nicht gerade
gut miteinander zu sprechen.
Ichigo Mashimaro ist der erste und bisher einzige Manga von Barasui, der sont noch im Dôjinshi-Bereich aktiv ist. Die Handlung seines Mangas lebt ganz von den witzigen Charme, den diese fünf Mädchen versprühen. Erzählt werden so banale Dinge wie der Einkauf von Klamotten, den Kampf um das einzige Bett für ein Nickerchen, ein spontaner Baseballmatch im nahen Park, ein sich totstellen, umd die anderen zu erschrecken, oder ein Ausflug ans Meer. Nobue nimmt alles recht gelassen, Chika versucht ihre Schulaufgaben zu erledigen, Matsuri will zusammen mit Nobue ein Hut einkaufen, alle statten Ana einen Besuch ab, Maturis kindlicher Glaube an den Weihnachtsmann muss beschützt werden, und Miu kriegt fast überall eine an die Birne gehauen. Schmunzelfaktor hoch fünf!
Nobue
und ihr "Welpe" Matsuri |
Der
Zeichenstil von Barasui ist sehr niedlich geraten. Zu Beginn waren die Zeichnungen
noch ziemlich detailiert ausgefallen und die Mädchen hatten kein Highlight
in den Augen, was sie ein wenig realistisch erschienen liess. Mit der Zeit
nähert sich der Stil allerdings einem recht üblichen und kommerziellen
"Anime"-Stil, was hier aber kein Minuspunkt sein soll. Der Manga
reiht sich gut in das restliche Programm des monatlichen Magazins Dengeki
Daiô, das bekannt für Fanfavoriten-Mangas wie Azumanga
Daiô oder Figure 17 ist.
Ein wenig komisch muten die doch sehr jung gezeichneten Mädchen. Sie
sehen teils wie Drei- oder Vierjährige aus, benehmen sich aber nicht
so. Die Mädchen können teils rotzfrech sein, und haben sonst jede
Menge Macken. Was zudem noch auffällt ist Barasuis Auge für die
Mode
junger Mädchen...
Falls der Manga im Westen durch einen Anime bekannt wie Azumanga Daiô
werden sollte, könnte er unter Fans ähnliche "Most Favorite
Girl"-Grabenkämpfe auslösen. Für alle Fans von niedlichen
Geschichten und witzigen Charas kann ich Ichigo Mashimaro ans Herz legen.
pictures©Barasui/Media
Works
Text©Yaniv
Tempelman - September 2003